Digital…was? Digital Learning für Ausbilder*innen

Apps, Tools und Features sind Worte, die im all­täg­li­chen Wortschatz der Generation Y oder der Generation Z selbst­ver­ständ­lich zu fin­den sind. Wir nen­nen die­se Generationen nicht umsonst „Digital Natives“, also digi­ta­le Ureinwohner. Auch unse­re Lehrlinge zäh­len da dazu. Sie sind mit der Digitalisierung — ange­fan­gen von Handys über Apps und Computerspiele bis zum Internet — von Beginn an aufgewachsen.

Als Lehrlingsausbilder*innen tun wir uns oft schwe­rer im spie­le­ri­schen Umgang mit Apps und Co. Doch die Digitalisierung macht auch vor uns und unse­rem Betrieb nicht Halt und daher macht es beson­ders als Lehrlingsausbilder*in Sinn, die Chancen und Möglichketen von Digital Learning zu ken­nen und zu nutzen.

Was ist Digital Learning und was bringt es mei­nen Lehrlingen?

Die Idee ist sim­pel. Das mensch­li­che Lernen soll durch die Verwendung von digi­ta­len Hilfsmitteln (im Gegensatz zu ana­lo­gen) ver­ein­facht, unter­stützt und ver­bes­sert wer­den. Studien haben gezeigt, dass mit­hil­fe von Digital Learning eine Vielzahl von Vorteilen erreicht wer­den kön­nen. So ver­weist Brandon Hall in sei­nem Buch „Web Based Training Cookbook“ auf eine Studie, die besagt, dass die Lernenden die Inhalte durch den Einsatz von Digital Learning um bis zu 40%- 60% schnel­ler auf­neh­men konn­ten, als die Lernenden, die kei­ne Unterstützung durch Digital Learning Tools hatten.

Die Lehrlingsausbildung ist für jun­ge Menschen nicht sel­ten auch auf­grund der theo­re­ti­schen Ausbildung eine gro­ße Lernherausforderung. In sei­nem Buch „E‑Learning Guidebook: Six Steps to Implementing E‑Learning“ beschreibt Hall wei­ters ein Benchmark-Projekt der Firma IBM. In die­sem Projekt ist es gelun­gen, dass sich die Teilnehmer*innen bei­na­he die fünf­fa­che Menge Inhalt im Vergleich zu frü­her aneig­nen konnten.

Gerade in der heu­ti­gen Zeit sind Veränderungen immer öfter die Regel statt die Ausnahme. Daher ist die Zeit, die Lehrlinge brau­chen, um sich neue Inhalte anzu­eig­nen, ein wesent­li­cher wirt­schaft­li­cher Faktor. Die bri­ti­sche NGO „Towards Minority“ hat in ihrem „Learning Technology Benchmark Report“ im Jahr 2010 dazu span­nen­de Ergebnisse gelie­fert. In einer Studie, an der Mitarbeiter*innen aus 468 Organisationen in Großbritannien teil­nah­men, wur­de fol­gen­des fest­ge­stellt: Wenn Mitarbeiter*innen Digital Learning Tools ein­set­zen, ver­bes­sert sich die all­ge­mei­ne Fähigkeit Neues zu erler­nen um durch­schnitt­lich 35%.

Doch nicht nur die Aufnahmegeschwindigkeit ist wich­tig, auch die Nachhaltigkeit der gelern­ten Inhalte spielt eine gro­ße Rolle. Was hilft es mir als Lehrlingsausbilder*in, wenn ich es schaf­fe, mei­nen Lehrlingen Inhalte schnell zu ver­mit­teln — ich dann aber genau die glei­chen Inhalte alle 2 Wochen wie­der­ho­len muss, weil sie bei mei­nen Lehrlingen nicht hän­gen geblie­ben sind? Auch hier kann Digital Lerarning unter­stüt­zen. So kam eine Studie von „The Research Institute of America“ zu dem Ergebnis, dass sich bei Lernenden, die zum Lernen des Inhaltes Digital Learning ver­wen­det haben, die Behaltequote eben­falls um bis zu 60% gestei­gert hat. Mit Behaltequote ist in die­sem Zusammenhang die Menge an Inhalt gemeint, an die sich die Lernenden lang­fris­tig erin­nern konnten.

Wie kann ich als Lehrlingsausbilder*in Digital Learning einsetzen?